Irgendwo in den ersten 100km habe ich meine Energie und Inspiration wieder gefunden.
Das Laufen und draußen sein, hat mich auch persönlich wieder aufgebaut und weiter gebracht.
Plötzlich hatte ich nach wochenlanger Flaute wieder richtig Lust an die Nähmaschine zu gehen und habe neue und alte Projekte umgesetzt. Neue Fotos wollten umgesetzt werden. Auf einmal kamen wieder Ideen und die Lust diese auch tatsächlich umzusetzen.
Und auch beim Tanzen gab es zwischenzeitlich wieder einen richtigen Energieschub.
Meiner mentalen Gesundheit hat es auf jeden Fall gut getan.
Das Ziel vor Augen und doch in weiter Ferne
Zwischendurch war es aber auch sehr anstrengend. Nachdem die ersten zwei Wochen vom TopRun Ruhr so erfolgreich verlaufen sind, habe ich mein eigenes Ziel auf 400km gesetzt. Der TopRun Ruhr geht insgesamt 2 Monate, um dabei 400km zu schaffen, müssen es jede Woche 50km sein.
Machbar, aber nur wenn man sich auch selbst dazu in den Hintern tritt.
35 Grad draußen und eigentlich keine Lust sich zu bewegen und trotzdem noch mal raus müssen, weil man sonst das Wochenziel nicht schafft.
Lange Arbeitstage und eigentlich noch zig andere Dinge, die man noch erledigen will und manchmal, da will man auch einfach faul auf der Couch liegen. Es gab einige Tage, wo ich mich selbst sehr motivieren musste, noch raus zu gehen und eben dieses KM sammeln höher zu priorisieren als andere Sachen. Das war manchmal schon ganz schön schwierig, wenn man lange arbeiten war, noch Dinge im Haushalt erledigen musste, eigentlich auch noch trainieren wollte und raus gehen, da muss man irgendwo abstriche machen.
Wesentlich weniger Zeit habe ich dafür wohl auf der Couch verbracht und das ist auch gut so.
Manchmal hat das mit dem Motivieren mehr mal weniger gut funktioniert. Man muss ja auch nicht jeden Tag wirklich produktiv sein und Dinge schaffen. Es ist wichtig sich zwischendurch auch auszuruhen und diese Tage, musste ich mir dann auch selbst zugestehen.
Ich gehe nicht gerne spazieren.
In diesem Fall war ich neben dem Joggen, aber viel spazieren, um die KM für mein Team und mich selbst zu machen.
Teilweise sind es ausgiebige Runden Pokémon Go, die mich aus dem Haus treiben, teilweise konnte ich aber auch die Begeisterung fürs spazieren gehen verstehen lernen.
Einfach die Gedanken schweifen lassen, alles andere Ruhen lassen. Vor mich her träumen, aber auch Projekte im Kopf weiter spinnen. Ideen fließen lassen - ohne Druck.
Anstrengende Tage auf der Arbeit einfach weg gehen und entspannt wieder zu Hause ankommen.
Also so langsam verstehe ich warum Spazieren gehen so ein beliebtes Hobby ist.
Gemeinsam Statt Einsam
Gemeinsam läuft es sich gleich viel besser.
Jeder für sich und doch als Team.
Das wir beim TopRun Ruhr als Team angetreten sind, hat mich noch mal mehr motiviert.
Ich wollte nicht nur für mich km machen, sondern auch für das Team.
Dabei haben wir uns die zwei Monate lang in einer Whattsapp Gruppe ausgetauscht. Uns gemeinsam geärgert, wenn wir klatschnass geworden sind, uns motiviert und die schönsten Bilder unserer Touren ausgetauscht.
Beim TopRun Ruhr konnte man immer den aktuellen Stand aller Teilnehmer und der Rangfolge live miterleben und sich so noch mehr gegenseitig anstacheln. Das finde ich bei einer so langen Challenge richtig gut. Immer wieder konnte ich auch schauen, wie die anderen so unterwegs sind und deren Fortschritte bestaunen, während ich gleichzeitig auf mein eigenes Ziel fokussiert war.
Und nu?
Jetzt sind zwei Monate TopRun Ruhr zu Ende gegangen.
Ich habe mein Ziel geschafft und bin innerhalb von 2 Monaten mehr als 400km gegangen.
Insgesamt habe ich für mein Team 516,36km gesammelt. Das ist die Gesamtzahl inklusive Fahrradfahren und Bonuskilometer. Zu Fuß zurück gelegt habe ich 419,29km. Mein Ziel habe ich damit sogar noch übertroffen und habe mich selbst sehr stolz gemacht.
Mit dem Team sind wir bei der Gesamtwertung auf Platz 7 gelandet. Beim Fahrrad fahren sogar auf Platz 3, aber das war mit meinen gerade mal 50km mit dem Rad nicht meine Leistung.
Der TopRun Ruhr war die Initialzündung, um mich wieder mehr zu bewegen und das in den Alltag zu integrieren.
Ich habe für mich selber gelernt, dass ich einen gewissen Grad an Bewegung benötige, um mich ausgeglichen zu fühlen.
Ob es auch ohne Challenge und Team in der Woche 50km bleiben, mag ich stark anzweifeln.
Aber mehr Bewegung als vorher wird bleiben und Borstie und ich haben uns noch ein paar Wanderrouten raus gesucht, die wir gehen werden, wenn wir am Wochenende nichts vorhaben.
Außerdem geht es ja bereits Mitte August wieder los. Da startet der TopRun Ruhr nämlich in die nächste Runde und ich möchte wieder teilnehmen und hoffe, dass meine Teamkollegen sich auch alle wieder anmelden.
Das Ziel werde ich dann wahrscheinlich niedriger ansetzen, da dort noch einiges anderes in den Zeitraum fällt, wo man weniger KM sammeln kann. Aber wir werden ja sehen, wie viele ich da wieder sammeln kann. Ich werde es auch sicherlich wieder auf Instagram begleiten.
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